Zimmerlautstärke: Was ist in Mietwohnungen wichtig?

Von Dörte L.

Letzte Aktualisierung am: 7. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Die Zimmerlautstärke ist im Mietrecht immer wieder Thema

Im Mietrecht ist die Zimmerlautstärke zwar Thema, aber gesetzlich nicht definiert.
Im Mietrecht ist die Zimmerlautstärke zwar Thema, aber gesetzlich nicht definiert.

Musik, Fernseher, Gespräche oder einfache alle Geräusche aus einer Wohnung, die andere Mieter hören: Das Thema „Zimmerlautstärke“ ist immer dann eines, wenn sich andere gestört fühlen. Dieses Empfinden ist jedoch meist subjektiv, sodass es oft schwer ist, hier eine Grenze zu finden. Wie laut ist Zimmerlautstärke eigentlich? Kann das gemessen werden und wenn ja, wie viel Dezibel (db) sind dann Zimmerlautstärke?

Was das Mietrecht und die Rechtsprechung diesbezüglich festlegen, wann es im Haus bzw. in der Wohnung zu laut ist und ab wann die Zimmerlautstärke eingehalten werden sollte, betrachtet der nachfolgende Ratgeber zum Thema näher.

Das Wichtigste zur Zimmerlautstärke

Ist rechtlich bestimmt, was Zimmerlautstärke ist?

Nein, die Frage „Was heißt Zimmerlautstärke“ ist per Gesetz nicht definiert.

Wann müssen Mieter sich an die Zimmerlautstärke halten?

Mieter müssen die Zimmerlautstärke bei Musik, Gesprächen, Fernsehen und anderen Geräuschen in der Regel während der Ruhezeiten einhalten.

Gibt es bestimmte Richtwerte, welche für die Zimmerlautstärke herangezogen werden?

Ja, für die Zimmerlautstärke sind nachts nicht mehr als 30 db und tagsüber 40 db als Richtwerte vorgesehen.

Was ist Zimmerlautstärke?

Bei Musik gilt: Zimmerlautstärke heißt, dass Nachbarn dies kaum oder gar nicht wahrnehmen.
Bei Musik gilt: Zimmerlautstärke heißt, dass Nachbarn dies kaum oder gar nicht wahrnehmen.

Gesetzlich gibt es keine Definition von Zimmerlautstärke. Es ist rechtlich also nicht genau festgelegt, was das eigentlich ist. Im Allgemeinen und nach dem größten Teil der gängigen Rechtsprechung bedeutet es, dass Mieter bei dem vertragsmäßigen Gebrauch der Mietsache nicht durch laute Geräusche der Nachbarn beeinträchtigt werden.

Hier spielt auch die bauliche Beschaffenheit sowie das Alter des Gebäudes eine Rolle. Ganz still sein muss es nicht. Die Geräusche sollen sich üblicherweise auf den Raum beschränken, in dem sich die Geräuschquelle befindet. Sind Geräusche kaum wahrnehmbar, wird von Zimmerlautstärke gesprochen. Fernseher, Bass, Gespräche usw. dürfen also nicht über die Maßen in anderen Räumen zu hören sein.

Diese Zimmerlautstärke in einer Mietwohnung bezieht sich in der Regel auf die Nachbarräume und deren Relation zur Geräuschquelle. Sowohl neben-, oberhalb- und unterliegende Räume können hier für eine Bestimmung der angemessenen Lautstärke herangezogen werden. Maßnahmen, wie eine Trittschalldämmung, geräuschdämpfende Tapeten oder die Verstärkung von Wänden zwischen den Wohnungen, dienen in der Regel dazu, die Zimmerlautstärke gemäß allgemeiner Definition zu gewähren.

Wie laut ist Zimmerlautstärke?

Für die Dezibel bei der Zimmerlautstärke gibt es Richtwerte, allerdings keine gesetzlich festgelegten.
Für die Dezibel bei der Zimmerlautstärke gibt es Richtwerte allerdings, keine gesetzlich festgelegten.

Da es keine gesetzliche Definition von Zimmerlautstärke gibt, ist es schwierig, hier pauschale Dezibelwerte zu benennen. Dennoch sind Durchschnittswerte sowohl in baurechtlichen Vorschriften (wie die Norm DIN 4109 zur Schalldämmung von Bauteilen) als auch in gängiger Literatur zum Thema sowie in der Rechtsprechung zu finden.

So sollten für eine Zimmerlautstärke die Dezibel (db) des sogenannten Schalldruckpegels den Wert von 80 im Raum der Geräuschquelle nicht überschreiten. Die Werte im Raum, der die Geräusche sozusagen empfängt, sollten in der Regel zwischen 30 und 40 db liegen.

Für die Zimmerlautstärke sollten also tagsüber die 40 db und nachts die 30 db nicht überschritten werden. Allerdings können je nach Einzelfall auch niedrigere Werte veranschlagt werden, da hier auch die baulichen Aspekte immer eine Rolle spielen. So kann bei einem hellhörigen Haus die Zimmerlautstärke in db durchaus unter diesen Werten liegen.

Geräusche, die oftmals als belästigend oder störend angesehen werden, können unter anderem Musik, Gespräche, Haustiere, Elektrogeräte oder auch handwerkliche Tätigkeiten sein.

Zimmerlautstärke: Ab wann ist diese zu beachten?

Während der Zeiten der Nachtruhe ist die Zimmerlautstärke in der Regel, z. B. durch die Hausordnung, vorgeschrieben.
Während der Zeiten der Nachtruhe ist die Zimmerlautstärke in der Regel, z. B. durch die Hausordnung, vorgeschrieben.

Mietrechtlich kann beispielsweise im Mietvertrag oder in der Hausordnung festgelegt sein, wann Mieter auf die Lautstärke in ihrer Wohnung achten müssen. So ist üblicherweise die Zimmerlautstärke ab 22 Uhr bis 6 Uhr verpflichtend einzuhalten.

Diese sogenannte Nachtruhe und weitere Ruhezeiten werden unter anderem durch die Landesimmissionsschutzgesetze geregelt, die dann auch die Zimmerlautstärke vorsehen. Allerdings sind Geräusche wie Kinderlärm in der Regel hinzunehmen.

Fühlen sich Mieter durch Geräusche aus der Nachbarwohnung gestört, sollte zunächst mit den Nachbarn bezüglich der Zimmerlautstärke gesprochen werden. Der nächste Ansprechpartner wäre dann der Vermieter. Bei übermäßiger bzw. starker Lärmbelästigung kann durchaus auch die Polizei verständigt werden.
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Zimmerlautstärke: Was ist in Mietwohnungen wichtig?
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Über den Autor

Dörte
Dörte L.

Dörte schreibt seit 2016 für mietrecht.com. Nach dem Studium an der Universität Potsdam hat sie im Bereich der Haus- und Liegenschaftsverwaltung gearbeitet und kann die dort gesammelten Erfahrungen in der Redaktionsarbeit einbringen. Neben Ratgebern verfasst sie auch News zu wichtigen mietrechtlichen Themen.

119 Gedanken über “Zimmerlautstärke: Was ist in Mietwohnungen wichtig?

  1. Klaus

    Ist es irgendwie geregelt wenn während der Nachtruhe (02:30 oder 23:00 Uhr) gebadet wird. Dieser Vorgang zieht sich dann immer über ca. 1,5 Stunden hin.

  2. ansand

    Die permanente Beschallung macht uns krank. Was ist Zimmerlautstärke? Manche/r empfindet Musik oder Unterhaltung nachts bei 30 DB in der Nachbarwohnung noch als störend. Da der gesunde Menschenverstand ausgestorben ist, müsste es hier klar geregelte Gesetze geben.

  3. Hannelore W-M

    Wie kann man die Musikbässe des Nachbarn unterbinden?
    Wir haben einen Altbau und die Schwingungen gehen über den Boden ins Nachbargrundstück.
    Was muss ich akzeptieren.
    Es macht mich einfach krank nicht mehr im eigenen Garten ohne BÄSSE liegen zu können

  4. seo

    6 Monate sind seit dem Einzug in unser neues Zuhause vergangen. Ich habe vom Vermieter gehört, dass die Leute unten empfindlich sind. Also habe ich Hausschuhe gekauft. Eines Tages kamen meine Freunde zu mir nach Hause und wir aßen und unterhielten uns. Dann nahm ich den Teller mit meinen Freunden in die Küche, um das fertige Essen aufzuräumen. Wir sind nicht alle zehn Schritte gegangen. Dann kam ich zum Haus meines Nachbarn und klingelte. Als ich die Tür öffnete, sagte die Person unten, es sei wegen des Geräuschs von Schritten laut. Ich sagte Entschuldigung. Und ich hatte eine ruhige Zeit mit meinen Freunden. Seitdem kommt jedes Mal, wenn ich einen Freund zu mir nach Hause einlade, jemand die Treppe herunter und klingelt. Aber ich habe nur 10 Schritte gemacht, um mit meinen Freunden zu essen und den Abwasch zu machen. Die Besuchszeit meiner Freunde ist von 18:00 bis 21:00 Uhr. Die Person unten ist sehr sensibel. Was soll ich in diesem Fall tun?

  5. Iris

    So viele Kommentare. Es gibt eigentlich nur ein Problem, die Gesetze. Die sind vollkommen verkehrt, und diese können nur von Politikern kommen die selbst ein Haus, oder gerne Hausmusik machen, und sich nicht in ihrer Lautheit stören lassen wollten. Meine Meinung: Egal welcher Krach, krach ist schlicht Wahnsinn. In der Wohnung müssten jegliche Lautsprecher verboten, und Gruppen-Treffen ab 20 Uhr verboten werden. Und das wäre nur der Anfang. Der Schutz der Stille in der Wohnung müsste ganz oben stehen. Es müsste Häuser nur für Familien geben. Dort können diese sich gegenseitig den Schlaf rauben. Und es müsste noch drastischer werden, wer Lärm macht, der wird einmal ermahnt, und fliegt dann sofort raus, ganz automatisch, weil wenn Probleme bekannt werden, wird dort ein Lautstärkemessgerät installiert, dessen Daten direkt an de Polizeikontrolle gesendet werden. Übersteigt der Wert 50dB (in den Räumen!), fliegt er Mieter raus. Es ist alles ganz einfach. Es gibt sehr einfache und automatische Konzepte, nur die Politik verharmlost, so wie vieles, bis es eskaliert, und die Leute Amok laufen (müssen).

    Ruhe benötigt der Mensch zur Erholung. Fehlt diese, wird der Mensch krank. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Doch darauf pfeifen die Gesetze. Jeder kann Trompete spielen, Schlagzeug, Musik. Man stelle sich vor in einem Haus würden alle Mietparteien Hausmusik machen, danach die Stereoanlage anschalten, und anschließend noch den Fernseher. Merken sie etwas? Das Haus wäre ein Tollhaus. Schierer Wahnsinn. Die Politik hat ja nur das Glück, das immer nur ein paar die Gesetze ausnutzen. 1 Mieter reicht, um das Leben von 10 anderen Mietern zu zerstören. Und das dürfte das Gesetz nie im Leben erlauben.

    Es ist wie mit Flughäfen, da entscheiden Menschen die nicht dort wohnen. Wer sich für den Lärm ausspricht, sollte verpflichtet werden genau dort für 20 Jahre zu wohnen. Wer den Lärm in Mietwohnungen versucht runterzuspielen, der sollte 20 Jahre neben so einem Irren wohnen müssen. Was meinen sie wie schnell die Gesetze geändert würden.

    Dann können wir weiter reden. Vorher ist das was beschlossen und zu Gesetzen gemacht wurde, nur heiße Luft. Mich würde es nicht wundern wenn wöchentlich jemand Amok läuft in so einem Haus. Denn die Gesetze fordern dies regelrecht heraus, so wie die vielen vielen Kommentare es bereits unterstrichen haben.

    Es gibt nur ein Recht, das Recht auf Ruhe, Stille. Wer Lärm möchte der soll rausgehen oder sich ein Musikstöpsel ins Ohr schieben. Damit wäre das Problem ein für allemal erledigt.

  6. Frank

    Genau so – und nicht anders hätte ich auch reagiert -denn manche Leute verstehen es nur wenn man sie mit denn eigenen Waffen schlägt …..

  7. Volker

    Ich habe das große Glück ein Fan Richard Wagners zu sein. Dann benötigt man noch eine geeignete Musikanlage und ein Näschen für das richtige Timing. Wagner hört man nicht wie Chopin, sondern aus vollen Rohren. Die Techno-Enthusiastin haben auch ihr Zeitfenster, in dem sie gerne schlafen, nicht selten bis in den Vormittag.

    Ich habe die Göre von nebenan so sehr zur Verzweiflung gebracht, dass sie (!) bei mir und nicht ich bei ihr klingeln musste. Sie würde gerne um 10 Uhr morgens noch schlafen und ähnliches. Also habe ich als reinlicher Mensch natürlich ab sofort ab 7:30 Uhr ausgiebig im Zimmer direkt neben ihr gesaugt. Ihre Musik, die bei mir mit ca. 70 db ankommt, beantworte ich mit Wagner oder Bach zu Zeiten, die MIR angenehm sind.

    Was soll ich sagen? Es hilft. Verhält sie sich rücksichtsvoll, tue ich es auch. Ansonsten wecke ich sie über Tage hinweg zu ihrer Schlafenszeit.

  8. Tim

    Ich möchte gerne ein paar Sätze aus meiner Sicht erzählen. Vielleicht kommen Sie einen bekannt vor oder ein anderer kann diese Situation besser nachvollziehen. Denn es geht ja letztlich um Rücksichtnahme auf beiden Seiten.
    Wir wohnen schon einige Jahre in der Wohnung nach paar Jahren zog eine Physio unter uns ein. Zu Meditationszeiten kam insgesamt drei mal die freundliche Bitte zu den Zeiten (18-20uhr) unsere zwei Kinder ein wenig in Zaum zu halten. Gesagt getan man hat ja auch vollstes Verständnis, also mit den sehr kleinen Kindern versucht zu reden und es verständlich zu machen. Naja dann kam keine Meldung mehr also alles gut. Dann zogen wir auf eine andere Etage und es fing wieder an. Dieses mal kamen die Beschwerden häufiger und von mehren Mietern (unsere Wohnung geht über 2 Wohnungen der anderen Mieter)… Argh was tun.
    Okay wieder mit Engelszungen gesprochen und verschiedene Sachen getestet. Dicke Socken weil es angeblich trampelt aber half nicht. Man muss dazu sagen, Kinder haben einfach noch nicht das Gefühl beim Laufen die Füße ruhig abzusetzen. Dickere Teppiche vor Freiflächen gelegt… Naja aber wirklich funktioniert hat es laut den Mietern nicht. Das Verhältnis ist aber immer noch freundlich und das soll auch so bleiben. Also was tun… Die Kinder fühlen sich tatsächlich auch nicht sehr wohl und spüren das auch. Im Hausflur bei Begegnung mit Nachbarn sprechen Sie die Kinder auch direkt an und sagen sowas wie „Versucht mal bitte leiser zu sein.“ Doch die Kinder verstehen gar nicht was sie falsch machen…

    Ich denke es liegt an dem Objekt und dem Lärmschutz. Aber soll man deswegen aus seiner Wohnung ziehen?!

    Vielleicht wird es einfach wenn die Kinder älter werden.

    Wichtig wir haben die anderen Mieter auch gehört egal ob beim Training oder beim TV gucken doch wir empfinden das nicht als Ruhestörung, da es verständlich ist und wir da, klingt blöd, aber nicht so empfindlich reagieren.
    Die nächste Idee war von mir, ich biete den Nachbarn an ein Dezibelmesser aufzustellen um einen messbaren Wert zu haben der nicht emotional beeinflusst ist.

    Wenn ich das so lese weiß ich gerade nicht, wen das ganze mehr belastet. Kurios aber nun gut. Ich wünsche allen egal auf welcher Seite er stehen mag ein Fünktchen Respekt und Verantwortungsbewusstsein. Und auch wenn Kinder so sehr vor der Justiz bei Lärm geschützt sind, bedeutet das nicht das es Ihnen allen egal ist.

    Bis dahin!

  9. Ossi

    Meine Deutschen Nachbarn kamen auch öfter sich beschweren weil angeblich irgendwelche Geräusche sie hörten. Und das immer wieder. Meine Frau war schon am verzweifeln und versuchte zu schlichten. Eines Tages klingelte es. Die Tür öffnete ich, war es der Paketbote? Nein die Nachbarin. Diesmal waren es andere Geräusche was aber im Grunde genommen mit der Bausubstanz zutun hat. Ich habe Sie aussprechen lassen. Nachdem SIe fertig war habe ich ihr ntürlich gesagt das ich jeden Tag ab Uhr 9 Sie laut telefonieren höre und das ständige laute Nasenputzen man ebenso nicht überhört. Auch im Bad kommen so einige Unterhalten bei mir an. Sie war von alldem geschockt und ging. Seitdem kam sie nicht mehr. Ich warte nun auf den nächsten Besuch, irgendwann wird es sicherlich passieren. Dann werde ich sie fragen warum tagsüber ab Uhr 8:30 Technomusik läuft und das mit 55+.

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