Nachbar kifft: Was regelt das Mietrecht diesbezüglich?

Von Dörte L.

Letzte Aktualisierung am: 20. Dezember 2023

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Cannabis-Geruch kann als Belästigung gelten

Mein Nachbar kifft: "Was kann ich tun?", ist dann die häufigste Frage.
Mein Nachbar kifft: „Was kann ich tun?“, ist dann die häufigste Frage.

Streitigkeiten untern Nachbarn haben oftmals die verschiedensten Gründe, Geruchsbelästigungen stellen nur einen kleinen Teil dieser dar. Wenn der Nachbar kifft oder raucht und dieser Rauch bzw. Geruch dann immer wieder den Weg in die Wohnungen anderer findet, kann das durchaus eine ernstzunehmende Belästigung darstellen. Grundsätzlich gilt das Prinzip der Rücksichtnahme, was durch eine solche Geruchsbelästigung mitunter doch leidet.

Was bestimmt das Mietrecht, wenn der Nachbar kifft? Haben betroffene Mieter Anspruch auf eine Mietminderung und welche Möglichkeiten haben Vermieter in einem solchen Fall? Auf diese Fragen geht der nachfolgende Ratgeber näher ein.

Das Wichtigste zum Thema „Mein Nachbar kifft und alles stinkt“

Kann Cannabis-Geruch eine Belästigung darstellen?

Wenn der Nachbar kifft und der Geruch andere Mieter beeinträchtigt, kann das als Geruchsbelästigung gelten. Das ist auch dann der Fall, wenn das Rauchen bzw. Kiffen noch im Rahmen des vertragsgemäßen Gebrauchs der Mietwohnung stattfindet.

Ist Cannabis-Geruch ein Grund für eine Mietminderung?

Stellt starker Cannabis-Geruch eine Einschränkung beim vertragsgemäßen Gebrauch der Mietsache dar, kann das durch aus eine Mietminderung begründen. Wie hoch diese ausfällt, ist vom Einzelfall abhängig.

Kann das Kiffen zur Kündigung durch den Vermieter führen?

Verstoßen Mieter durch Rauchen oder Kiffen gegen vertraglich festgehaltene Verbote oder gegen die Hausordnung, kann das zunächst eine Abmahnung begründen. Unterlassen Mieter das Verhalten nicht, ist eine Kündigung ebenfalls möglich. Das gilt auch, wenn sie durch ihr Verhalten andere belästigen.

Was kann ich tun, wenn mein Nachbar kifft?

Pauschale Regelungen im Mietrecht, wenn der Nachbar kifft, gibt es nicht. Die Rechtsprechung zum Rauchen lässt sich aber meist anwenden.
Pauschale Regelungen im Mietrecht, wenn der Nachbar kifft, gibt es nicht. Die Rechtsprechung zum Rauchen lässt sich aber meist anwenden.

Wenn der Nachbar kifft, auf dem Balkon oder am Fenster, und der Geruch zieht unentwegt in die eigenen vier Wände, müssen Mieter dies nicht in jedem Fall hinnehmen. Im Prinzip gelten die Regeln fürs Rauchen auch beim Kiffen. Pauschale Aussagen sind in beiden Fällen nicht möglich, denn ob es sich um eine Belästigung handelt, ist vom Ausmaß der Beeinträchtigung abhängig. 

Zunächst sollten betroffene Mieter allerdings mit dem Nachbarn, der kifft, das Gespräch suchen und darauf hinweisen, wie sich dieses Verhalten auf andere auswirkt. Eventuell kann hier schon eine Lösung gefunden werden. Ist das nicht möglich oder zeigen sich Nachbarn wenig einsichtig, ist der nächste Schritt, sich an den Vermieter zu wenden.

Ist durch den Cannabis-Geruch die vertragsgemäße Nutzung der Wohnung nur noch eingeschränkt möglich, kann dies einen Mangel darstellen. In diesem Fall ist der Vermieter dazu angehalten, diesen Mangel zu beheben. Auch hier sollte zunächst das Gespräch mit den kiffenden Mietern im Vordergrund stehen. Bringt ein Gespräch keine Lösung und besteht die Belästigung weiterhin, besteht die Option eine Abmahnung.

Das gilt besonders auch dann, wenn das Rauchen an bestimmten Orten, wie z. B. dem Balkon, vertraglich oder durch die Hausordnung untersagt ist. Bewirken Abmahnung nichts, kann aufgrund vertragswidrigen Verhaltens oder auch wegen Unzumutbarkeit bezüglich der Fortsetzung des Mietverhältnisses eine Kündigung ausgesprochen werden. Allerdings handelt es sich immer um Einzelfallentscheidungen, bei denen die Konsultation eines Anwalts ratsam ist.

Wenn der Nachbar kifft: Ist ein Mietminderung möglich?

Wen der Nachbar kifft, kann unter umständen auch die Polizei helfen.
Wen der Nachbar kifft, kann unter Umständen auch die Polizei helfen.

Wenn der Nachbar kifft und Vermieter nicht tätig werden, können Mieter eine Mietminderung gelten machen. So sollten den Mangel aber immer durch eine Mängelanzeige dem Vermieter mitteilen. Bei einer Geruchsbelästigung durchs Rauchen sind Minderungsquoten zwischen 4 und 20 Prozent möglich. Theoretisch lassen sich diese auch auf Belästigungen durch das Kiffen übertragen. Pauschal sollten Mieter hier jedoch nicht vorgehen, sondern sich im Zweifelsfall beim Mieterverein beraten lassen.

Mieter haben bei einer außergewöhnlichen starken Belästigung durch Cannabis-Geruch zudem auch noch andere Möglichkeit: Wenn der Nachbar sehr stark kifft, ist die Polizei zu rufen ein weiterer Weg. Der Besitz von Cannabis kann strafbar sein, besonders wenn es dauernd und in größeren Mengen konsumiert wird.

Quellen und weiterführende Links

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Über den Autor

Dörte
Dörte L.

Dörte schreibt seit 2016 für mietrecht.com. Nach dem Studium an der Universität Potsdam hat sie im Bereich der Haus- und Liegenschaftsverwaltung gearbeitet und kann die dort gesammelten Erfahrungen in der Redaktionsarbeit einbringen. Neben Ratgebern verfasst sie auch News zu wichtigen mietrechtlichen Themen.

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76 Gedanken über “Nachbar kifft: Was regelt das Mietrecht diesbezüglich?

  1. Anonym

    Also ich kiffe auch seit 10 Jahren mal mehr, mal weniger, mal nicht. Ich gehe bis auf Ausnahmen auf den Balkon, weil mich der Geruch stört. Zigarettengeruch stört mich auch, viele Kochgeruche stören mich fast mehr, auch Weichspüler/Putz- und Kosmetiksachen können eklig riechen.
    Meine Nachbarn nutzen viel Weichspüler und trocknen ihre Wäsche auf dem Balkon, die unterhalb von meiner Küche und meinem Schlafzimmer sind.
    Ich würde denken, dass das das Leben in einer Gesellschaft ist und man bei der Wohnraumwahl die Augen, Ohren und Nase offen halten sollte.
    Hier jetzt Kiffer und kiffen zu pauschalisieren Quatsch. Jeder Mensch ist anders, genauso jeder Kiffer. Das sind auch Menschen.
    Klar gibt es da Assis, auch kiffen viele Drogennutzer nebenbei und kiffen riecht normal auffällig und stark
    Das jemand so viel kifft, das jemand anderes (trotz zusätzlicher Frischluft) high wird, ist total daher geholt. Da würde der Richter auch nur grinsen.
    Und die Polizei wegen Grasgeruch zu rufen, ist auch Quatsch. Das führt höchstens zu Stress oder zu nichts oder lässt sich selber lösen. Was soll die Polizei denn machen?
    Wenn es wirklich durchgehend riecht, klingt es für mich nach einer Luftungsanlage von einem Anbauer.

    Geht zu euren rauchenden oder kiffenden Nachbarn und sucht das Gespräch und eine Lösung und falls es kein Entgegenkommen gibt, hängt euch daran auf, dass die Leute sind wie sie sind und nicht daran, dass sie kiffen. Falls sie aggressiv oder ausfallend werden, kann man eventuell deshalb die Polizei hinzuziehen.
    Im Notfall kann man immer umziehen oder halt mit den Umständen leben.

  2. Koon

    An alle mit kiffenden Nachbarn, solltet ihr euch durch den Geruch belästigt fühlen. Ab April 2024 werden die werden die das Zeug auch noch anbauen.
    Also bleibt wohl nur umziehen RIP

  3. Christopher

    ich kiffe auch und mir ist es egal was anderes sagen 🤷🏼

    ich bin nicht aggressiv… vielleicht etwas gleichgültig 😁

    aber ich bin der Meinung , das mit das Recht bleibt zu machen was mir gefällt….

    und wem es stört soll auf das Land ziehen 👋

    ich Schränke auch keine Menschen ein

  4. Sally

    So jetzt mal an alle Kiffer hier, die das Verhalten der Kiffer tolerieren und meinen, hier sind alle mega spießig und intolerant. Ihr seid Spießer und intolerant, da ihr von den Menschen Rücksicht verlangt, den ihr nicht entgegen bringen wollt. Ihr seid entspannt! Klar! Redet man mit euch normal und fragt zaghaft nach, einen andern Ort für euern Joint zu nutzen, dann werdet ihr plötzlich sehr unentspannt.
    Eurer Zeig stinkt so was von ekelig und dringt in jede Ritze der Wohnung. Der Geruch geht nicht einfach wieder weg, er hängt in jeder Gardine in jedem Teppich auch wenn die Fenster zu bleiben.
    Ihr verlangt von uns die Fenster zu zulassen, damit ihr euch frei entfalten könnt, wohnt aber in Spießerwohnungen, ganz mein Humor!
    Mein Freund der Nachbarkiffer bekommt jetzt nach 3 maliger Ansprache des Vermieters jetzt eine Abmahnung und dann eine Mieterhöhung. Und wenn er das nicht kapiert, kürze ich dann irgendwann die Miete, das wird er wohl auch zahlen müssen.
    P.S. Ich habe selten so unentspannte Nachbarn gehabt wie mein Kiffer Nachbarn und ich dachte die wären entspannt!

  5. emily

    Einfach mal mit allen Beteiligten reden … und leben und leben lassen! Wie viele verschiedene Dinge können Mietern untereinander stören? Sei es nun ständiger Kinderlärm , Hundegebell, Türen knallen, Streit der Nachbarn, Schmutz im Treppenhaus , Küchengerüche, mal ’ne Party oder aber auch das böse böse Kiffen! Typisch deutsch… nur Rimschimpfen, Drohen und, sorry, Schwachsinn verbreiten! Vor dem Schreiben besser mal informieren, auch ihr, die so einen Müll schreibt, habt bestimmt ein paar fiese Fehler oder Angewohnheiten, die euer kiffender Nachbar zum „Kotzen“ findet. Anstatt eure Energie mit Bullshit verbreiten zu verschwenden, besser mal zum bösen hoch-aggressiven (LOL) Kiffer gehen und normal reden – und siehe da, dann verstehts auch der arme Süchtige!

  6. Thomas

    Also ich habe unter mir auch ein Paar Kiffer sitzen und ich finde es extrem störend wenn ich abends vor dem TV sitze bei der Affenhitze endlich abends die Fenster auf machen kann und dann kommt so ein derber Haschisch Geruch durch meine gesamte Wohnung und in beide Kinderzimmer. Solche Leute sind auch leider durch ein Gespräch nicht davon zu überzeugen es zu lassen und das will ich auch gar nicht versuchen da diese Leute eh schon sehr aggressiv sind Zerstören die Haustür in dem sie steine gegen werfen, zerschlagen die Lichtschalter im Hausflur etc.
    Ich will die nur los werden egal wie aber keiner macht was solange man kein beweise dafür hat.
    Bleibt wohl nur noch die Polizei in der Hoffnung das sie zu viel Drogen in der Wohnung haben und angezeigt werden können weil dann muss auch die Hausverwaltung endlich was unternehmen.

  7. Ramona G

    Bei uns ist ein neuer Nachbar mit Frau und Kind eingezogen.Ich war Anfangs echt verunsichert wegen dem Geruch bis ich mitbekommen habe das der Herr unter mir Kifft ich selbst bin nicht Raucher es stört mich schon sehr ich muss immer mein Fenster undmeine Balkontür zulassen.ich weiß nicht was ich tun kann

  8. Kian

    Beim Kiffen gilt zu beachten, dass mit dem Geruch auch die Wirkung kommt. Es ist die unbedingte Pflicht eines jeden Drogenkonsumenten, darauf zu achten, dass unbeteiligte Mitmenschen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn täglich mehrfach dein halber Joint durch das Fenster deines Nachbarn in dessen Wohnung dringt, dann nötigst du diesen dazu, deine Droge mitzukonsumieren. Wenn dieser nun das Gespräch sucht und dich darüber in Kenntnis setzt, dann hast du während des Rauchens und bis sich der Rauch in deiner Wohnung niedergelegt hat, das Fenster geschlossen zu halten. Eventuell kannst du ein anderes Fenster öffnen, welches keinen deiner Nachbarn zum Drogenkonsum nötigt. Wenn du nicht in der Lage bist, dies zu verstehen oder einzusehen, dann müssen eben andere Mittel und Wege genutzt werden, um das „Recht auf saubere Luft“ durchzusetzen. Mein Nachbar raucht hochpotentes Pferdebetäubungsmittel, das mich, obwohl der Rauch mindestens 5m durch die Luft wandert, bevor er mir in die Nase steigt, dermaßen aus den Latschen klatscht, dass ich meinen Tag dann im Grunde beenden kann. Stell dir mal vor dieser Rauch zieht regelmäßig in ein Kinderzimmer.

  9. Alex

    Hier wird echt viel Unsinn verbreitet und viele Geschichten extrem hochgespielt. Kein Kiffer geht alle 30 Minuten auf den Balkon um zu rauchen. Das ist zu extrem. Kein Kiffer kifft die ganze Nacht. Nicht alle Kiffer sind asoziale Arbeitslose. Ich rauche auch auf den Balkon, tue alles dafür dass es meine Nachbarn nicht abbekommen. Geht nicht immer. Raus gehen um zu rauchen? Gute Idee, wäre da nicht die Polizei die lieber Kiffer anzeigt statt Raser oder Kriminelle zu jagen. Hatte ich schon, danke ich bleibe zuhause so lange es nocj verboten ist.

    Eine Session dauert wie lange? 10 bis 15 minuten? Fenster zu und gut ist. Mache ich auch wenn mein Nachbar meint non stop rauchen zu müssen oder seinen Grill für 30 Minuten anzuwerfen. Leben und Leben lassen.

  10. Maus

    Wenn Leute Drogen oder „Bewusstseinserweiternde Sachen“ konsumieren sollen sie das so machen, dass andere Leute das nicht einatmen müssen. Es kann nicht sein das man in der obersten Etage von allen Süchtigen darunter belästigt wird. Cannabis usw. zu legalisieren ist völlig absurd. Wenn Menschen das als Medikament benötigen, kann man das sicherlich in Tabletten oder Tropfenform einnehmen. Das sollte ja wohl möglich sein, dass Zeug so zu verarbeiten. Wer das unbedingt qualmen muss, dann eben da wo es niemand abbekommt. Das dann der Vermieter tätig werden soll ist verrückt. Drogenkonsum gehört in Polizeihand.

  11. Messing

    Also manche hier erzahlen echt nur storys grad was die dann als folgen oder so erzahlen kann teilweise vielleicht bei christal passieren aber nicht mit cannabis

    Cannabis ist weniger schädlich als tabak oder alk ( vielleicht auch alas zucker)

    Falls sich jemmand wegen dem geruch belästigt fühlt ist nochmal ein andere Punkt high werden ist aber über denn geruch vollkommen unmöglich (selbst bei hotbox schwer wenn derjenige nicht raucht (gibt experimente dazu)) vielleicht wird einen schlecht wenn man sehr empfindlich ist (dann musste zig rauch aber schlimmer sein) .

    es ist sowiso witzig das die leute immer meinen das zeug macht das oder das.
    und dann nimmt derjenige um den es geht jede menege anderes zeug und säuft jedne Tag

    aber haupsache gegene menschen hetzen die eh schon kriminalisiert werden.

    ich bekomms medezinisch und hab dafür solche tabletten bekommen die mein leben vernichtet haben.
    komisch seid ich die medezin bekomme hab ich ein studium doch noch abgeschlossen und kann seid jahren wieder arbeiten

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