Erhebung zeigt eine konstante Mietbelastung in Deutschland

News veröffentlicht am 22. Mai 2018, von Mietrecht.com

Die Situation am Wohnungsmarkt in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren verschärft. Immer mehr Mieter befürchten, ihre Wohnung aufgrund steigender Mieten bald nicht mehr halten zu können. Doch offenbar ist dies ein Irrtum. Denn nun stellte eine Erhebung eine konstante Mietbelastung in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren fest.

Erhebung: Konstante Mietbelastung dank steigendem Einkommen

HuffPost veröffentlicht Erhebung: Eine konstante Mietbelastung ist in Deutschland zu beobachten.

HuffPost veröffentlicht Erhebung: Eine konstante Mietbelastung ist in Deutschland zu beobachten.

Die Miet-Situation in der Bundesrepublik hat sich in den vergangenen Jahren erheblich zugespitzt. Die Gründe dafür liegen jedoch offenbar nicht in den ständigen Mieterhöhungen, wie die meisten annehmen. Denn laut einer Erhebung der HuffPost habe sich die durchschnittliche Mietbelastung seit 1996 kaum verändert.

Dies läge daran, dass sich zwar die Mieten erhöht hätten, gleichzeitig aber auch das mittlere Einkommen in Deutschland gestiegen wäre, sodass der Anteil der Miete am Einkommen in 20 Jahren nahezu konstant geblieben wäre. Die Erhebung weist die konstante Mietbelastung mit Zahlen nach, die sich aus der jährlichen Befragung von 12.000 Privathaushalten ergaben:

JahrMittleres Nettoeinkommen pro Haushalt (in Euro pro Monat)Durchschnittsmiete (in Euro pro Monat)Anteil der Miete am Einkommen (in Prozent)
1996163633720,6
2006180042923,8
2016230051322,3
Die Angaben zur Wohnungsmiete gelten für die durchschnittliche Wohnfläche von 42,7 Quadratmetern.

Relative Zahlen verharmlosen die lokalen Mietprobleme

Erhebung über konstante Mietbelastung: Die Zahlen verharmlosen die Mietsituation in deutschen Metropolen.

Erhebung über konstante Mietbelastung: Die Zahlen verharmlosen die Mietsituation in deutschen Metropolen.

Die Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn Durchschnitts- und Medianwerte sagen mitunter wenig über die reale Situation aus.

Zudem lassen sich die Zahlen auch anders interpretieren: Während das mittlere Nettoeinkommen von 2016 sich auf rund 140 Prozent des Wertes von 1996 erhöht hat, haben sich die Durchschnittsmieten im gleichen Zeitraum auf etwa 152 Prozent erhöht. Die Mieten stiegen damit selbst im Durchschnitt wesentlich stärker an als das Einkommen.

Und die erhobenen Werte lassen außer Acht, dass zwischen den einzelnen Regionen gravierende Unterschiede bestehen. Eine Stadtforscherin vom Deutschen Institut für Urbanistik bestätigte, dass in einigen Metropolen und Universitätsstädten eine deutlich höhere Mietbelastung herrsche:

Doch das sollte keinesfalls dazu führen, dass wir denken, es betrifft nur wenige.

Die Studie selbst gibt an, dass in den Großstädten Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt die durchschnittlichen Mietbelastungen für das Jahr 2016 höher ausfielen als der bundesweite Durchschnitt. Allein in diesen 5 Städten leben jedoch insgesamt mehr als 10 Prozent aller Deutschen. Ob die durch die Erhebung belegte konstante durchschnittliche Mietbelastung deswegen wirklich die reale Wohnsituation repräsentiert, ist für einzelne Wohnräume anzuzweifeln.
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